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Treibsand: Was es heißt, ein Mensch zu sein

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  • 13. Juli
  • 2 Min. Lesezeit
Henning Mankell ist vor allem als Autor der Wallander-Krimis bekannt. In seinem letzten Buch „Treibsand“, das 2014, ein Jahr vor seinemTod erschien, zeigt er sich von einer sehr persönlichen Seite. Nachdem die Diagnose Krebs erhielt, begann Mankell, über die großen Fragen des Lebens zu schreiben: Was bedeutet es, zu leben? Was heißt es, ein Mensch zu sein? Und wie gehen wir mit der Gewissheit des eigenen Todes um?
Henning Mankell ist vor allem als Autor der Wallander-Krimis bekannt. In seinem letzten Buch „Treibsand“, das 2014, ein Jahr vor seinemTod erschien, zeigt er sich von einer sehr persönlichen Seite. Nachdem die Diagnose Krebs erhielt, begann Mankell, über die großen Fragen des Lebens zu schreiben: Was bedeutet es, zu leben? Was heißt es, ein Mensch zu sein? Und wie gehen wir mit der Gewissheit des eigenen Todes um?

„Treibsand“ ist eine Sammlung von Reflexionen, Erinnerungen und Essays. Episodenhaft schildert Mankell Erlebnisse aus seinem Leben, Begegnungen mit Menschen, Reisen in fremde Kulturen – besonders seine langjährige Verbindung zu verschiedenen afrikanischen Ländern – und seine Gedanken über die Menschheitsgeschichte. Dabei verwebt er persönliche Erfahrungen mit philosophischen Überlegungen und gesellschaftskritischen Fragen.

Ein zentrales Thema ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit. Mankell beschreibt offen seine Ängste, Zweifel und Hoffnungen angesichts seiner tödlichen Krankheit. Er erinnert sich an Menschen, die er hat sterben sehen, und an Situationen, in denen er selbst dem Tod nahe war. Diese Erfahrungen führen ihn zu dieser Erkenntnis: „Unser menschliches Ich ist nichts anderes als das Wissen um unsere Sterblichkeit. Wer sich seine Angst vor dem Unbekannten eingesteht, begreift, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“

Mankell blickt weit über das eigene Leben hinaus und stellt sich die Frage, welches Vermächtnis wir kommenden Generationen hinterlassen. Er thematisiert die Begriffe „Zivilisation“ und „Fortschritt“ und stellt sie angesichts von Unterdrückung, moderner Sklaverei sowie der ungleichen Verteilung von Macht und Reichtum infrage: „Und ich begann daran zu zweifeln, ob es überhaupt möglich ist, eine Zivilisation zu schaffen, die dieses Namens würdig ist, solange Unfreiheit und Tyrannei auf der Erde herrschen.“ Diese kritische Perspektive zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Mankell fragt, ob wir angesichts der Missstände überhaupt von einer zivilisierten Menschheit sprechen können.

Mankells Buch ist ein nachdenklicher, oft poetischer Text, in dem es dem Autor gelingt, existenzielle Themen wie Liebe, Angst, Scham, Eifersucht und Hoffnung mit großer Ehrlichkeit und Tiefe zu betrachten. Die einzelnen Kapitel sind wie Mosaiksteine, die sich zu einem vielschichtigen Bild des Menschseins zusammenfügen.

Besonders beeindruckt hat mich, wie Mankell auch scheinbar nebensächliche Begegnungen und Erinnerungen einbezieht; von Menschen, die ihm nur flüchtig begegneten oder die keine große Bedeutung für sein Leben hatten, und die dennoch für ihn zur „großen Familie der Menschheit“ gehören.

Wer Mankell bisher nur als Krimiautor kannte, entdeckt hier einen sensiblen, philosophischen Denker, der sich mit den elementaren Fragen des Daseins auseinandersetzt. „Treibsand“ ist ein Buch, das berührt und nachhallt und das Mut macht, sich den eigenen Ängsten zu stellen und das Leben in all seiner Komplexität anzunehmen. Das Buch bietet keine einfachen Antworten, sondern lädt zum Nachdenken ein – über das eigene Leben, die Endlichkeit und die Verantwortung gegenüber anderen. Definitiv eine Empfehlung!

Henning Mankell

Treibsand: Was es heißt, ein Mensch zu sein

Zsolnay Verlag


 
 
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