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Hirngeküsst: Nützliche Tools zur Veränderung von inneren Bildern, Mindsets und Glaubenssätzen

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  • 8. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Im Rahmen meiner aktuellen Fortbildung zur Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) für Coaches bei Tom Küchler habe ich die Gelegenheit genutzt, sein neuestes Buch zu lesen: Hirngeküsst. Ein Titel, der zunächst irritiert – aber auch neugierig macht. Küchler, selbst erfahrener Kurzzeittherapeut, systemischer Coach und Organisationsentwickler, legt hier ein sehr praxisnahes Buch vor, das sich mit den dysfunktionalen Denkmustern befasst, die uns im Alltag immer wieder behindern.

Diese Denkmuster nennt er „Hirnstuss“. Damit meint er nicht einfach belanglose Gedanken, sondern tief verankerte, oftmals unbewusste Überzeugungen über uns selbst, andere Menschen und die Welt. Sie können Stress erzeugen, die Konzentration stören, zu Anspannung führen – und letztlich das eigene Handeln blockieren. Der Begriff „Hirnstuss“ ist dabei bewusst zugespitzt, aber treffend: Es geht um Denkautomatismen, die sich oft gut getarnt in unser Verhalten einschleichen und dort wirksam bleiben – solange man sie nicht erkennt und hinterfragt. Neue Denkmuster, die es zu erlernen gilt, nennt er im Gegenzug „Hirnküsse“, womit sich auch der Titel einigermaßen erklärt.

Im Zentrum des Buches steht die Akzeptanz- und Commitment-Therapie, ein moderner, wissenschaftlich gut fundierter Ansatz, der sich aus der Verhaltenstherapie entwickelte und der sich besonders gut in Coachingkontexte übertragen lässt. ACT (gesprochen: „Act“) kombiniert Achtsamkeit, Wertearbeit und Verhaltenstraining – mit dem Ziel, die psychische Flexibilität zu erhöhen.

Konkret bedeutet das: Gedanken und Gefühle – auch die unangenehmen – dürfen da sein. Der Versuch, sie zu unterdrücken oder zu „eliminieren“, führt meist nur zu mehr innerem Druck. ACT setzt stattdessen darauf, diese inneren Erfahrungen achtsam wahrzunehmen, nicht mit ihnen zu verschmelzen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben. ACT arbeitet mit Achtsamkeitstechniken, kognitiver Defusion (der bewussten Distanzierung von Gedanken), dem Konzept des „Selbst als Kontext“ sowie einer konsequenten Werteorientierung. Die Frage ist also nicht, wie man unangenehme Gefühle loswird, sondern wie man trotz ihrer Anwesenheit ein sinnerfülltes, stimmiges Leben führen kann. Ein zentrales Element ist die Werteorientierung: Was ist mir wirklich wichtig? Wofür will ich stehen – trotz innerer Zweifel, trotz Angst? Diese Haltung ermöglicht es, nicht in alten Mustern zu verharren, sondern Schritt für Schritt ein stimmiges, selbstbestimmtes Leben zu führen – mit mehr Klarheit, innerer Ruhe und Fokus.

Küchler liefert eine breite Auswahl an Methoden, Übungen und Gedankenexperimenten – von kleinen Impulsen für den Alltag bis hin zu Coachingtools, die tiefgreifende Reflexionen anstoßen können. Die Sprache ist klar, stellenweise humorvoll, und lädt dazu ein, die Inhalte direkt auszuprobieren. Ein kleiner Wermutstropfen: Nicht alle Methoden sind vollständig ausformuliert – wer noch wenig Vorerfahrung mit ACT oder Coachingmethodik hat, könnte bei der Umsetzung gelegentlich Unterstützung brauchen. Dennoch ist das Buch eine wertvolle Ressource, sowohl für die eigene Weiterentwicklung als auch für die Arbeit mit anderen Menschen.

Hirngeküsst ist ein lebendig geschriebenes Buch, das zeigt, wie wir mit inneren Blockaden konstruktiv umgehen können. Wer bereit ist, sich auch mit den eigenen inneren „Hirnstuss“-Mustern auseinanderzusetzen, findet in diesem Buch ein solides Fundament und viele nützliche Werkzeuge für ein erfüllteres, klareres Arbeiten und Leben. Auch für alle, die mit Menschen arbeiten, lohnt sich ein Blick in dieses ungewöhnliche, kluge Buch.

Hirngeküsst: Nützliche Tools zur Veränderung von inneren Bildern, Mindsets und Glaubenssätzen  Von Tom Küchler

Im V&R Verlag erschienen


 
 
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