Breath – Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens

James Nestors Buch „Atmen“ ist bereits ein moderner Klassiker, und es war längst überfällig, dass ich es endlich lese. So viele Menschen hatten mir die Lektüre empfohlen. Und zurecht. Die darin beschriebenen Erkenntnisse zur Atmung sind wirklich beeindruckend und lehrreich. Wir alle atmen die meiste Zeit, ohne uns Gedanken darüber zu machen, wie wir atmen, wie schnell, wie tief, wie langsam. Das änderte sich für mich nach der Lektüre. Ich achte viel mehr darauf und habe ein ganz anderes Bewusstsein dafür bekommen.

Hast du schon von „Email-Apnoe“ gehört? Dieses Phänomen beschreibt das unbewusste Anhalten des Atems – oft ausgelöst durch technische Ablenkungen wie E-Mails, Nachrichten oder Social Media. Doch was hat unsere Atmung eigentlich mit unserer Gesundheit zu tun?

James Nestor weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig die richtige Atmung ist. Sein Leben war geprägt von Stress, gesundheitlichen Problemen und baufälligen Lebensumständen – bis er eines Tages an einem Kurs für Sudarshan-Kriya-Atmung teilnahm. Die positiven Auswirkungen waren so beeindruckend, dass er begann, sich intensiv mit der menschlichen Atmung zu beschäftigen.

In seinem Bestseller „Breath – Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens“ nimmt er uns mit auf eine faszinierende Reise durch 5000 Jahre Menschheitsgeschichte und aktuelle Wissenschaft. Er erforscht, wie Atemtechniken Asthma, Bluthochdruck, Angststörungen und sogar Depressionen beeinflussen können – und warum die richtige Atmung genauso essenziell ist wie Ernährung oder Bewegung.

Nestor interviewt Experten aus der ganzen Welt: Schwimmtrainer, Wissenschaftler, Ärzte und sogar Mystiker. Er kombiniert historische Einsichten mit intensiven Selbstversuchen und begegnet Atemcoaches und Forschern, die zeigen, wie Nasenatmung, verlängertes Ausatmen und bewusstes Kauen die Gesundheit fördern. Ob Tummo-Atmung, die das zentrale Nervensystem und den Vagusnerv stimuliert, holotrope Atemarbeit oder Pranayama – Nestor zeigt, wie vielfältig die „vergessene Kunst des Atmens“ ist.

Er berichtet außerdem von der Kohlendioxidtherapie, die gegen Angststörungen eingesetzt wird, und taucht tief in die Ursprünge des Yoga ein – in eine Zeit, in der Yoga noch mehr mit Atmen und Sitzen zu tun hatte als mit Bewegung.

Ein fundierter Anhang mit Quellen und ein praktischer Teil mit Atemübungen runden dieses lesenswerte Buch ab. Sein Fazit: Atmung ist eine vergessene Superkraft, die uns schützen, fokussieren und heilen kann.

Ein absolutes Must-Read für alle, die das Potenzial ihres Atems entdecken wollen. Wie der Autor selbst sagt: „Die 13,5 Kilo Luft, die jeden Tag unsere Lungen durchströmen, sind ebenso wichtig wie Ernährung und Bewegung.“

📖 James Nestor: „Breath – Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens“

Piper Verlag